Klimaentscheid Frankfurt, Rundschreiben 6 2021

05 / 2021

Hintergrundinformationen zum Thema Photovoltaik in Frankfurt am Main

HINTER GRUND INFOs ZUM THEMA PHOTO VOLTAIK IN FRANKFURT AM MAIN​

Ausgangssituation

Frankfurt bietet ein enormes Potential für die Nutzung von Solarenergie zur Produktion von Strom durch Photovoltaik. Leider wird dieses Potential bisher kaum genutzt. Auf nur einem Bruchteil der geeigneten Dächer der Stadt gibt es Solaranlagen. Ganze 0,34 % des Frankfurter Stromverbrauchs werden durch PV gedeckt. (Referenzjahr 2017, laut der letzten umfassenden Datenerhebung im Energiesteckbrief.) Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern, ist eine Gemeinwohlangelegenheit und amortisiert sich nach 12-15 Jahren. Trotzdem werden Anlagen heute vorrangig aus privater Hand finanziert.

Photovoltaik Förderung

„Ich will, dass Frankfurt am Main die Solarhauptstadt Deutschlands wird.“ formulierte Peter Feldmann, Oberbürgermeister, in bester Politiker-Manier 2012. Seitdem sind die Zuwachsraten für PV-Installationen sehr bescheiden geblieben. Aus diesem Grund möchten wir mit unserer Forderung einen richtungsweisenden Impuls setzen. Die vor zehn Jahren noch attraktiven Vergütungen für in das Stromnetz eingespeisten PV-Strom sind mittlerweile sehr gering. Die PV-Kollektoren sind zwar billiger geworden, aber dennoch gehen immer mehr Kommunen und Städte in Deutschland und in der EU weitsichtig dazu über, Solaranlagen zu fördern. Beispiele hierfür sind in Heidelberg, München und Barcelona zu finden Vorausschau, Planung und Unterstützung seitens des Magistrats ist gefragt, der sich in Frankfurt bisher mehr damit begnügt hat, die Hemmnisse zu analysieren als sie zu beseitigen. Es fehlen flankierende Maßnahmen, um den Ausbau von Photovoltaik Anlagen auf den leeren Dächern der Stadt zu bewegen.

Was es über den Klimaentscheid hinaus braucht

Aufgrund des sehr begrenzten Platzes von einer Seite, den wir für unser Bürgerbegehren haben, möchten wir im Folgenden weitere Ideen auflisten, um den Ausbau zusätzlich voranzutreiben:

  • Zusätzlich zu der Förderung sollte eine Solarpflicht eingeführt werden. Politischen Kräfte müssen sich für die dazu notwendige Novellierung der Hessischen Bauordnung ähnlich dem Hamburger Modell einsetzen. Alternativ gibt es die Möglichkeit zur Katasterpflicht bei Neubauten und Dachsanierungen. Damit hätten Eigentümer die Möglichkeit die Dächer entweder selbst mit PV oder Solarthermie zu bebauen oder ihre Dachfläche in ein Kataster einzutragen, um es zur Nutzung für andere Organisationen wie z.B. Bürgergenossenschaften freizugeben.
  • Es ist unbedingt notwendig, alle Möglichkeiten der Strom- und Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien in der Gesamtregion Rhein-Main-Gebiet zu einem kommunalen Energieverbund schnellstens und gezielt voranzutreiben. Ansätze dafür bestehen schon seit einigen Jahren, aber auch hier entsprechen die Ergebnisse nicht den Klimaherausforderungen. Selbst wenn alle Dächer und geeigneten Flächen Frankfurts mit Modulen erneuerbarer Energien ausgestattet sein sollten, würde das bei weitem nicht den Strom- und Wärmebedarf der dicht besiedelten Stadt decken können.
  • Eine weitere Möglichkeit die Errichtung einer Photovoltaikanlage ohne Anfangsinvestition zu ermöglichen, ist das Mieterstrommodell. Die Anlage wird einer Energiegenossenschaft oder von Unternehmen (wie Mainova) installiert, die dann den Strom an die Mieter*Innen zum Eigenverbrauch zu einem stabilen Vorzugspreis verkaufen.
  • Für die Bewilligung der PV-Förderanträge und die Planung, Koordinierung und Dokumentation des Ausbaus von PV-Anlagen im Stadtgebiet ist eine eigene PV-Stabsstelle zu gründen.
  • Der Magistrat muss mit der Industrie- und Handwerkskammer Lösungen für eine schnelle Umschulung bzw. Ausbildung von Planungs- und Fachkräften im Bereich Erneuerbare Energien finden. Es fehlen aktuell Fachkräfte, um einen beschleunigten Ausbau umzusetzen. Mit gezielten Fortbildungsmaßnahmen können dem Fachkräftemangel entgegengewirkt und auch Flüchtlingen im Rhein-Main-Gebiet, die bereits Erfahrungen aus Elektrik- oder Ingenieurberufen mitbringen, gute Arbeitsmarktperspektiven eröffnet werden.
  • Schnelle, unbürokratische Bearbeitung eines Netzanschlussantrages einer PV-Anlage von Seiten der Netzbetreiber. Die Netzbetreiber brauchen oft viele Monate, um grünes Licht zu geben.
  • In der Regel muss vor der Errichtung einer PV-Anlage ein Gutachten eines Statikers eingeholt werden. Hier könnte eine dedizierte finanzielle Unterstützung, vor allem für kleine Anlagen, hilfreich sein.
  • In jedem Stadtteil müssen sichtbar und attraktiv Energie-Beratungsbüros eingerichtet werden, wo sich Interessierte schnell und unbürokratisch informieren können.
  • Es gibt ein gewisses Potential an sogenannten Solarsonderprojekten wie Lärmschutzwänden und Randstreifen an Autobahnen, Schienentrassen, Überdachungen von Bahnhöfen, anderen Haltestellen und Parkplätzen u.ä.m. Solche Projekte gehören in der Regel nicht zu den wirtschaftlich attraktivsten. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren, Sonderbau-maßnahmen, besondere Netzanschlüsse können Hindernisse sein. Um auch diese Möglichkeiten zu nutzen, könnte eine zu gründende gemeinnützige Stiftung (oder ähnl. Rechtsform) hilfreich sein. Daran sollten sich die Stadt, Solarvereine und Energiegenossenschaften, Fachfirmen (auch der Solarbereich von Mainova), Netzbetreiber, zivilgesellschaftliche Initiativen und Einzelpersonen mit Einlagen beteiligen. Ziel wäre es, die unterschiedlichen Kompetenzstränge zusammenzufassen und zu potenzieren, sowohl wirtschaftlich, technisch, administrativ.

Quellen

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